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06.09.2023

Interview mit Danijel Subotic

Interview mit Danijel Subotic

Herzlich willkommen beim FC Glattbrugg, Danijel!

Du hast in Deiner Fussball-Karriere schon in vielen Ländern gespielt. Was hat Dich dazu bewogen, Dich unserem Team anzuschliessen?

Herzlichen Dank. Ehrlich gesagt, habe ich mich für den FCG entschieden, weil es eine neue und interessante Herausforderung ist. Ich brauche ständig neue Herausforderungen. In der 2. Liga zu spielen, hört sich vielleicht "easy" an, wenn man aus der Profiwelt kommt, ist es das aber nicht. Da ich neben dem Fussballspielen meine Trainerausbildung mache und die jungen Kinder von heute unterstützen möchte, ihnen etwas auf dem Weg zum Profileben mitgeben kann, ist es natürlich keine leichte Aufgabe, 24-25 verschiedene Charaktere zu verstehen und ihnen den richtigen Weg zu zeigen und vor allem zu übermitteln. Als Profi musste ich mich nur um mich und meine Aufgaben kümmern, was mir schlussendlich mit dem Toreschiessen auch gelungen ist.

Du bist bekannt für Deine Offenheit und Ehrlichkeit. Wie würdest du Deine Fussballreise bisher beschreiben? Welche Höhen und Tiefen hast Du erlebt? Welcher ist Dein Lieblingsclub oder welche Clubs unterstützt Du in Deinem Herzen?

Offenheit und Ehrlichkeit sind für die meisten ein Hindernis. Ich dagegen hatte nie ein Problem, mich offen darzustellen und die Fragen der Journalisten ehrlich zu beantworten. Natürlich habe ich mich für das Geld entschieden, und wie man sieht, 10 Jahre später haben es heute auch die besten Spieler der Welt getan (kein schlechter Move, würde ich sagen). Also geht es hier nicht einfach nur ums Geld, sondern vielmehr darum, was noch hinter dem Geld steckt. Ich bin stolz auf das, was ich der Fussballwelt geboten habe, als Fussballer und Mensch. Ich habe in verschiedenen Ländern gespielt, viele Kulturen gesehen, mich als Mensch weiterentwickelt, rede 8 Sprachen, und seit dem 17. Lebensjahr war ich auf mich allein gestellt in dieser Welt und mit der Unterstützung meiner Familie zu dem Mann geworden, der ich heute bin.

 

 

 

Dein Aufenthalt in Kuwait bei Qadsia Sporting Club war sehr erfolgreich. Wie hat Dich diese Erfahrung als Spieler und als Mensch geprägt?

Kuwait war eine super Erfahrung, fussballerisch noch nicht auf dem Level wie Saudi-Arabien z.B. (ist auch keine Profiliga), aber glaubt mir, die Jungs können Fussball spielen. Das Klima war super, die Menschen hervorragend, und vor allem hat mich das ganze Land so aufgenommen, als wäre ich einer von ihnen, das bedeutet einem schon sehr viel.

Du hast in Deiner Karriere sowohl in der Ukraine als auch in Kuwait gespielt. Wie unterscheiden sich die Fussballkulturen in diesen Ländern von dem, was Du bisher erlebt hast?

Wie schon gesagt, für mich spielte das Land, wo ich hingehe, keine Rolle. Ich brauchte diese neuen Herausforderungen immer und immer wieder, ob es schlussendlich Kuwait, Ukraine, Rumänien oder Kasachstan war, spielte für mich keine Rolle. Ich habe mich überall als Mensch und Spieler entwickeln können und am Ende der Saison fiel es mir immer schwer, das Land (den Verein) zu verlassen, jedoch mit einem grossen Lächeln, weil ich wieder einmal einen Schritt nach vorne gemacht habe.

Deine vielseitigen Fähigkeiten als Stürmer sind bekannt. Was möchtest Du beim FC Glattbrugg erreichen und wie kannst Du unser Team auf dem Spielfeld bereichern?

Als Spieler macht es für mich keinen Unterschied, ob ich in der Premier League oder in der CH 2. Liga spiele. Ich trainiere immer noch jeden Tag und bereite mich für jedes Spiel so vor, als wäre es ein Finalspiel. Also könnt ihr sicher sein, dass ich viele Tore schiessen und vorbereiten werde. Für die jungen Spieler möchte ich ein Vorbild sein, sie mitreissen und ihnen den harten Weg zum Profileben zeigen.

Du hast erwähnt, dass Du das Leben am Golf geniesst, aber auch finanzielle Aspekte berücksichtigst. Wie siehst Du Deine langfristigen Ziele in Bezug auf Deine Karriere und Deinen Lebensstil?

Meine Ambitionen und Lebensstil haben sich nicht viel verändert. Natürlich in meinem Alter hat man andere Prioritäten im Leben. Jetzt sind es Familie und Kinder, die ich in Zukunft haben werde. Ich möchte meinen Kindern ein besseres Leben bieten können als ich es hatte, und hiermit möchte ich mich auch bei meinen Eltern bedanken, die wirklich nichts hatten, hierhergekommen sind und trotzdem meinem Bruder und mir ermöglicht haben, unser Hobby zum Beruf zu machen. Das war alles andere als einfach. Also für mich, der in der CH aufgewachsen ist, die Sprache kennt, ist es das Mindeste, was ich tun kann, meinen Kindern noch ein besseres Leben zu ermöglichen als ich es hatte.

Wie empfindest Du die Teamdynamik beim FC Glattbrugg bisher? Gibt es bestimmte Spieler oder Trainer, die einen besonderen Eindruck auf Dich gemacht haben?

Natürlich bin ich nicht einfach so per Zufall beim FCG gelandet. Der Cheftrainer und unsere Nummer 10, der Captain, waren der Hauptgrund, wieso ich hierhergekommen bin. Abgesehen davon, dass wir eine sehr enge Verbindung und Beziehung neben dem Platz haben, wollen wir auch auf dem Platz unsere gemeinsamen Ziele erreichen. Unsere Ideen, unsere Fussballphilosophie, allgemein die Meinung über den Fussball und die Zukunft, was der Fussball mitbringen wird, ist bei Rade Baratovic, Mare Baratovic und mir wie eins. Und wenn man drei Fussball-"SAVANTs" in einem Verein mit einer hervorragenden Präsidentin und Clubführung hat, die den gleichen Weg gehen und die gleichen Ziele haben, dann ist das schon mal ein gutes Zeichen für alle jungen Spieler, die beim FCG von einer Profikarriere träumen oder kurz davorstehen. Denn es macht Spass!